EPLAN Plattform sichert durchgängiges Engineering im Schaltanlagenbau

EPLAN Plattform sichert durchgängiges Engineering im Schaltanlagenbau

Die S&A Schaltanlagenbau GmbH entschied sich zur Migration auf die EPLAN Plattform und kann künftig anspruchsvolle Projekte in Anlagenbau und Automatisierungstechnik effizienter abarbeiten.

Selbst ein durchgängiges CAD-System hat seine Grenzen. In Richtung Automatisierung & Standardisierung waren diese bei der S&A Schaltanlagenbau GmbH erreicht. Man entschied sich zur Migration auf die EPLAN Plattform und kann künftig anspruchsvolle Projekte in Anlagenbau und Automatisierungstechnik effizienter abarbeiten. Eine wichtige Rolle spielt dabei die zentrale Makro-Bibliothek, die kunden- und branchenübergreifend genutzt werden soll. Im Grunde ist der Workflow der S&A Schaltanlagenbau GmbH in Garbsen bei Hannover schon seit Jahren bestens strukturiert. Die kaufmännische Unternehmenssoftware (ERP) tauscht mit dem ECAD-System Informationen aus. Auf der Fertigungsseite werden die ECAD-Daten der Schaltschränke direkt an eine NC-Bearbeitungsanlage weitergegeben. Auch für die Kabelkonfektionierung hat man eine ebenso wirtschaftliche wie schnelle Lösung gefunden: Ein spezialisierter Dienstleister erhält den CAD-Datensatz und liefert innerhalb von drei Tagen die konfektionierten und beschrifteten Kabel. Grenzen der Automatisierung erreicht
Dennoch waren die Verantwortlichen mit der eingesetzten ECAD-Lösung nicht ganz zufrieden. Ingo Ahrbecker, Mitgründer von S&A und kaufmännischer Geschäftsführer: „Die Möglichkeiten der Automatisierung kamen mit dem bisherigen System an ihre Grenzen. Zudem wollten wir ein höheres Maß an Standardisierung erreichen.“ Somit entschied man sich, auf die EPLAN Plattform zu wechseln, die bereits erfolgreich beim Schwesterunternehmen S&A Steuerungstechnik in Hamburg eingesetzt wurde. Zentrale Makro-Bibliothek für verschiedene Geschäftsfelder
Die tiefe Integration der EPLAN Plattform bietet volle Durchgängigkeit – von Elektroprojektierung über Schaltschrank-Layout bis hin zur Fertigung. So begann S&A zunächst, die entsprechenden Voraussetzungen zu schaffen. Als Schlüssel für die Automatisierung hatte S&A schon im Vorfeld eine möglichst umfassende Makro-Bibliothek definiert. Eine Arbeitsgruppe mit vier Konstrukteuren machte sich direkt an die Arbeit, entsprechende Makros zu erstellen und diese in EPLAN Electric P8 einzupflegen. Dabei mussten unterschiedliche Anforderungen berücksichtigt werden, denn S&A ist als Spezialist für Mess-, Steuer-, Regel- und Automatisierungstechnik in einem immer breiter werdenden Anwendungsfeld unterwegs. Ingo Ahrbecker: „Unser Unternehmen ist 1993 aus der Elektroabteilung eines Herstellers von industriellen Feuerungsanlagen entstanden. In diesem anspruchsvollen Gebiet der MSR-Technik haben wir unser Know-how stetig erweitert. Zum Beispiel bearbeiten wir heute sehr komplexe Projekte der Solarthermie – inklusive der Programmierung und Inbetriebnahme.“ Komplexe Projekte, anspruchsvolle Kunden
Ein weiteres Geschäftsfeld ist die Haustechnik: S&A projektiert zum Beispiel die gesamte Gebäudeautomation für Bürogebäude und Krankenhäuser. Auch kommen immer mehr Kunden aus der klassischen Industrieautomation. Hier übernimmt S&A die Automatisierung von Fertigungs- und Materialflussanlagen z.B. der Automobilindustrie. Die SPS-Programmierung gehört in diesen Fällen meist zum Projektumfang, und die Basisdaten für die Programmierung werden künftig direkt von der EPLAN Plattform bereitgestellt. Vereinheitlichung als Ziel
Kann man für ein solch heterogenes Anwendungsfeld des Schaltanlagenbaus mit jeweils unterschiedlichen Anforderungen, Regelwerken und Werksnormen eine gemeinsame Makro-Bibliothek aufbauen? Ingo Ahrbecker: „Das geht durchaus, wenn man strukturiert vorgeht. Jedes neue Makro wird allen Konstrukteuren vorgestellt, und ein Kollege verwaltet ausschließlich die Bibliothek, die stetig wächst und am Ende sehr umfangreich sein wird. Schließlich wollen wir alle Geschäftsfelder abbilden.“ Ziel von S&A ist es, dass jeder Konstrukteur sich möglichst umfassend aus dieser hauseigenen Makro-Bibliothek bedient und damit nicht nur Zeit spart, sondern auch die Standardisierung vorantreibt. Alle Schaltpläne folgen denselben Standards – unabhängig davon, um welche Anwendung und welchen Kunden es sich handelt. Darüber hinaus werden bei jedem einzelnen Makro auch die Einkaufskosten und der Zeitaufwand für die Montage hinterlegt, so dass die kaufmännischen Abteilungen ebenfalls von der Vereinheitlichung profitieren. EPLAN Pro Panel vereinfacht die Schaltschrankkonstruktion
Zurzeit befindet sich S&A noch in der Umstellungsphase, die Ende 2011 abgeschlossen sein wird: Dann wird die gesamte Hardware auf der EPLAN Plattform geplant. Ingo Ahrbecker: „Im Moment arbeiten sechs Elektrokonstrukteure mit EPLAN, im Dezember werden es dreizehn sein.“ Auch die Erstellung der 3D-Aufbaupläne wurde in die automatisierten Arbeitsabläufe einbezogen. Hier gibt man die Planungsdaten von EPLAN Electric P8 an das nächste System der Plattform weiter: EPLAN Pro Panel – das System zum Schaltschrankaufbau - ermöglicht unter anderem eine dynamische Kollisionskontrolle während des Montageaufbaus und die direkte Weitergabe der Fertigungsdaten an die NC-Bearbeitung. Ingo Ahrbecker: „Das klappt mit EPLAN Pro Panel deutlich besser als mit der Software, die wir vorher eingesetzt haben. Und wenn in Kürze die ´Professional´-Version verfügbar ist, werden wir sie sofort nutzen und können die Prozesse dann noch stärker automatisieren.“ Auch die Maschine, die die Einzeladern der Kabel beschriftet, wird alsbald an die EPLAN Plattform angebunden. Gut vorbereitet auf komplexe Aufgabenstellungen
Mit der neuen Konstruktionsplattform sieht sich S&A gut vorbereitet auf zukünftige Aufgaben, die eindeutig komplexer werden: „Oft handelt es sich um reine Konstruktionsaufträge wie z.B. die Modernisierung vorhandener Anlagen mit neuer Steuerungstechnik. Da ist unsere Kompetenz gefordert. Umso wichtiger ist es, die Wiederholaufgaben zu automatisieren.“ Hinzu kommt der Zeitfaktor: Die geforderten Durchlaufzeiten werden stetig kürzer. Da S&A in der Regel mittlere bis größere Schaltanlagen plant und fertigt – bei typischen Projekten sind es bis zu 20 Schaltschrankfelder – und es sich fast immer um individuell projektierte Anlagen handelt, ist man besonders angewiesen auf eine möglichst effektive Planung und Produktion. Produkt-Start in Sicht
Wie hoch die Einspareffekte letztlich sind, wird sich erst zeigen, wenn die Umstellung Ende 2011 komplett vollzogen ist und alle 13 Elektrokonstrukteure die EPLAN Plattform nutzen. Aber eine Zwischenbilanz kann Ingo Ahrbecker heute schon ziehen: „Die ersten Projekte zeigen, dass wir mit EPLAN deutlich effizienter arbeiten, obwohl wir mit dem alten System auch schon eine durchgängige Lösung verwirklicht hatten.“