Mehr Schlagkraft durch integrierten Prozess
Der oberösterreichische Maschinen- und Anlagenhersteller Fill versteht sich als Innovationsführer bei Lösungen für komplexe Fertigungsprozesse.
Der oberösterreichische Maschinen- und Anlagenhersteller Fill versteht sich als Innovationsführer bei Lösungen für komplexe Fertigungsprozesse. Dazu gehört die Bearbeitung von Aluminium-Gussteilen und die Gussteilentkernung. Die Elektrotechnik als letzte Station im Entwicklungsprozess realisiert knappe Zeitvorgaben durch die integrierte durchgängige Planung der Steuerungstechnik, die mit EPLAN auch den Schaltschrankbau beschleunigt. Die 1966 gegründete Fill Gesellschaft m.b.H. mit Sitz in Gurten ist eine international führende Ideenfabrik für Produktionssysteme verschiedenster Einsatzzwecke und Industriebereiche und zeichnet sich durch modernste Technik und Methoden aus. Namhafte Kunden im Bereiche Automobilindustrie, Aluminium-Gießereitechnik, Kunststoffindustrie, Holzindustrie, Metall-Zerspanungstechnik und Sondermaschinenbau setzen auf die Kompetenz der Österreicher, die übrigens im Bereich der Ski- und Snowboardproduktionsmaschinen sowie in der Aluminium-Entkerntechnologie als weltmarktführend gilt. Das Unternehmen beschäftigt ca. 400 MitarbeiterInnen, die 2007 rund 50 Millionen Euro erwirtschafteten. Die Fill-Geschäftsführer Andreas Fill und Wolfgang Rathner verwenden gern Prozentangaben zur Beschreibung ihrer Erfolge: „Das Unternehmen befindet sich zu 100 Prozent in Familienbesitz, 100 % der namhaften Skiproduzenten vertrauen auf Fill und 80 % der europäischen Automobile fahren mit Fill-Technologie.“ Und Fill wächst dynamisch. Bis 2012 will Fill die Produktionsfläche und den Mitarbeiterstand um 50% und damit den Umsatz um 90% steigern. Heikle Aufgabe Gussteilentkernung Seine Rolle als internationaler Trendsetter sichert sich das Unternehmen durch ständige Innovationen. Im Automobilbereich bietet Fill vor allem für die Herstellung von Aluminium-Gussteilen eine ganze Reihe von Maschinen, die die gesamte Prozesskette vom eigentlichen Gießen über das Kühlen, Entkernen, Entgraten, Prüfen bis zur Endbearbeitung umschließt. Ein Bereich, in dem Fill international führend Kompetenz beweist, ist das Entkernen. Die mit verlorenen Formen im Kokillenguss erzeugten Teile werden dabei nicht nur vom Sandkern befreit, sondern auch in den nachgelagerten Säge-, Bohr- und Fräsoperationen bearbeitet. Die Bearbeitung mit 17 NC-Achsen erfolgt durch eine neue Steuerungsgeneration, laut Fill erstmals in Europa. Die komplexen Anlagen enthalten neben den Maschinen zur zerspanenden Bearbeitung auch umfangreiche Handling-Einrichtungen, unter anderem einen Roboter zur lageunabhängigen Aufnahme und Weiterreichung der Teile. Dementsprechend umfangreich ist auch die steuerungstechnische Ausstattung der hochgradig automatisierten Großmaschinen. Sie füllt gemeinsam mit der Stromversorgung Schaltschrankbatterien mit respektabler Länge. Elektrotechnik durchgängig konstruiert Geplant und konstruiert wird der elektrische Teil der Steuerungstechnik mit EPLAN Electric P8 und, wenig überraschend angesichts der Menge der verbauten Schaltschränke, mit EPLAN Cabinet. Heute sind sechs Lizenzen von EPLAN Electric P8 und eine Lizenz von EPLAN Cabinet bei Fill im Einsatz. Wichtig ist der Zeitfaktor. Nach wie vor wird die Elektroplanung und Automatisierung als letzte Abteilung in den Entwicklungsprozess einbezogen. Da es in den vorgelagerten Bereichen, etwa der mechanischen Konstruktion, schon einmal zu Verzögerungen kommt, die Endtermine jedoch oft fest stehen, bleibt meist wenig Zeit für diesen wichtigen Teil der Arbeit. „EPLAN Electric P8 ist eine bedeutende Hilfe beim Erreichen der knappen Zeitvorgaben“, sagt Wolfgang Rathner. „Durch den durchgängig datenbankbasierten Aufbau genügt oft eine einmalige Auswahl von Komponenten.“ Diese werden daraufhin nicht nur im Stromlaufplan eingefügt, sondern auch sämtliche anderen Auswirkungen in allen Teilen der Dokumentation automatisch berücksichtigt. Das spart Zeit und erhöht zugleich die Qualität der Dokumentation, da Zuordnungen und Anschlüsse nicht vergessen oder verwechselt werden können. „In der Umsetzungsphase hilft uns die Ausgabe des umfangreichen Plansatzes in Form einer verhältnismäßig handlichen dynamischen PDF-Datei mit Navigationsmöglichkeiten“, ergänzt Elektro-Konstruktionsleiter Johann Lohner. „Das hat positive Auswirkungen auf Qualität und Geschwindigkeit der Arbeit sowohl der Elektromonteure im Haus als auch der Inbetriebnahmetechniker vor Ort.“ Dazu kommt, dass auch die automatisch aus den Stromlaufplänen generierten Klemmenpläne kaum eine Möglichkeit zu Fehlbestückungen oder Fehlbelegungen offen lassen. Voll integriert: Der Schaltschrankbau „Auch EPLAN Cabinet unterstützt unsere Techniker bei der raschen Konstruktion“, führt Johann Lohner weiter aus. „Gerade in der Automobilindustrie sind die Betriebsmittelvorschriften äußerst detailliert und umfangreich.“ Das geht bis zu mehreren hundert Seiten allein für die Elektrotechnik. „Da ist es gut, dass in EPLAN Cabinet nicht nur die Gerätegeometrien der unterschiedlichen Fabrikate hinterlegt sind, sondern in der Kollisionskontrolle auch die von den einzelnen Herstellern vorgeschriebenen Mindestabstände im Schaltschrank berücksichtigt werden.“ Auch bezüglich der Ausführung der Pläne, bis hin zur kundenspezifisch abweichenden Schaltschrankbeschriftung, genügt die einmalige Festlegung, den Rest erledigen die intelligenten Tools von EPLAN. Obwohl Fill ein Höchstmaß an Normierung anstrebt, ist die Komponentenvielfalt durch die unterschiedlichen Kundenvorschriften wesentlich größer als in einem Betrieb, der sich auf wenige Vorlieferanten festlegen kann. Da ist es für die Elektroplaner auch hilfreich, dass EPLAN als international anerkannte Marktgröße Kooperationen mit allen namhaften Herstellern unterhält, weshalb fast alle zu verbauenden Bauteile, Baugruppen und Geräte als Produktmakro zur einfachen Verwendung vorliegen. Da natürlich auch die Schaltschränke meist vorgeschrieben werden, ist es ein Vorteil, dass sich mit der aktuellen Version von EPLAN Cabinet auch eigenes Zubehör individuell für verschiedene Schaltschranktypen anpassen lässt. Für die hauptsächlich verwendeten Schaltschränke der Rittal-TS8-Reihe ist sämtliches Zubehör wie Kabelrangierräume, Aufsatzmodule, Modulplatten oder Chassis ohnehin integriert. Auch die passende Kühllösung kann inklusive der Dokumentation über Rittal Therm ermittelt, das Kühlgerät in EPLAN Cabinet mit allen notwendigen Bohrinformationen platziert werden. Direkte Übergabe der Bohrinformationen Seit der Einführung von EPLAN Cabinet zu Beginn des Jahres 2008 werden generell die Bohrinformationen für die Montageplatten und die Schaltschrankgehäuse bei Fill direkt online an die CNC-Maschinen übertragen. Auch das beschleunigt die Produktionsüberleitung und erhöht die Qualität und Passgenauigkeit, sodass Nacharbeiten heute der Vergangenheit angehören. „Aus meiner Sicht ist aber die herausragendste Eigenschaft der Software von EPLAN, dass sie unsere Philosophie des Top-down-Design voll unterstützt“, sagt Rathner. „Die Elektrokonstruktion geht zunächst unbeeinflusst von der tatsächlichen Einbausituation von der Funktion aus, die Aufteilung der einzelnen Elektroanlagenteile auf die einzelnen Schaltschrankeinheiten wird danach vorgenommen. Auch das sorgt für ein optimiertes, rationales Ergebnis.“ Generell sieht sich das innovative Maschinenbauunternehmen in mehr als einer Hinsicht als Vorreiter in seiner Branche. So hat Fill alle technischen Softwareprodukte in einer durchgängigen PLM-Umgebung integriert, auch EPLAN Electric P8 und EPLAN Cabinet. Durch den Datenbankaufbau mit offenen Schnittstellen konnte diese Integration ohne großen Aufwand durchgeführt werden, sodass die Elektrokonstruktion näher an alle anderen Entwicklungsbereiche gerückt ist und Fill dem Ziel, die Entwicklungsarbeit im Interesse kurzer Projektumsetzungszeiten zu parallelisieren, ein Stück näher gekommen ist.

Effiziente Elektrokonstruktion mit EPLAN Electric P8 – durch den datenbankbasierten Aufbau genügt oft eine einmalige Auswahl von Komponenten für die komplette Dokumentation.